Königspfalz Tilleda
| Freilichmuseum - Freigelegte Ausgrabungen. Im 10 Jh erbaut von Henrich I, zeitweiliger Aufenthaltsort deutscher Könige und Kaiser, 18 km von Bad Frankenhausen entfernt (ca. 30 Autominuten. Über dem Ort Tilleda gelegen, ist die ehemalige Königspfalz (einzigartiges Freilichtmuseum) ein Standort an der Südroute der Straße der Romanik. Was war eine Pfalz? Eine Pfalz war ein mittelalterlicher Gebäudekomplex, der unter anderem dem Aufenthalt des reisenden Herrschers diente. Es waren also zeitweilige Regierungssitze, welche im ganzen Land verteilt waren. 
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| Durch das 
      Haupttor (vorn rechts im Bild), wegen seiner Form Zangentor genannt, gelangte 
      man in die "obere Vorburg". In den Ausstellungshäusern sind 
      u.a. Originalfunde aus dem Alltagsleben und rekonstruierte Öfen zu 
      sehen. | 


| Belagerungsgerät Kriegsmaschinen, schon in der Antike bekannt, wurden im Mittelalter weiterentwickelt. Mauerbrecher, Schutzdächer und fahrbare Wandeltürme, ebenso wie verschiedene Arten von Geschützen fanden vorwiegend bei Belagerung Verwendung. Die schriftlichen Quellen berichten von der teilweisen beachtlichen Größe der Gerätschaften. Kaiser Barbarossa ließ z.B. 1159 einen 100 Fuß/ca. 30 m hohen hölzernen Turm an dei Stadtmauern der italienischen Stadt Crema schieben. Dieser Aussichtsturm ähnelt in Form einem solchen Wandelturm, von dessen Platzform eine Brücke auf die gegenerische Mauerbrüstung herabgelassen werden konnte. | 

| Mittelalterliche 
      Baumaschinen Die Errichtung großer Kirchen, Klöster, Wehranlagen oder Pfalzen stellte im Mittelalter eine gewaltige Bauaufgabe dar. Angefangen mit einer genauen Vermessung bewältigte man einen Großteil der angefallenden Arbeiten mit relativ einfachen Geräten. Dies gilt auch bis in das 13. Jahrhundert für kranartige Lastenaufzüge. Eine Besonderheit stellen mechanische Mörtelmischer der hier rekonstruierten Art dar. Spuren solcher Maschinen aus der Zeit des 8.-11 Jh. fanden sich in Polen bis in die Schweiz. Auch in der Hauptburg der Pfalz Tilleda kam eine entsprechende Mörtelscheibe zum Vorschein. | 

| Durch den 
      "Vorderwall" (vorn im Bild) führt der Weg weiter in die Hauptburg. 
      Der "Vorderwall" war die älteste Befestigung der Hauptburg 
      und könnte bis in karolingische Zeit zurückreichen. Im 10. Jh. 
      wurde dann die hölzerne Toranlage in Stein erneuert. | 

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 Aus der Geschichte: Die Königspfalz 
        Tilleda, am Nordhang des Kyffhäusergebirges gelegen, wurde 972 erstmals 
        als karolingischer Hof erwähnt und über Jahrhunderte hinweg 
        als befestigter königlicher und kaiserlicher Hof und als Tafelgut 
        genutzt. Funde auf dem Pfalzgelände deuten jedoch auf eine jungbronzezeitliche 
        Höhensiedlung aus der Vorzeit von Menschen der späten Bronzezeit 
        zuzuordnenden Unstrutgruppe. Im Jahre 972 war die Pfalz auf dem Pfingstberg 
        von Tilleda die urkundlich verbriefte Morgengabe Ottos II. 
        an seine byzantinische Frau Theophano. Es weilten nachweislich Kaiser 
        Otto II. 974 gemeinsam mit seiner Gemahlin Theophano, sein Sohn Otto III. 
        993, Kaiser Konrad II. 1031/1036, König Heinrich II. 1041/1042, Kaiser 
        Friedrich I. Barbarossa 1180 in der Pfalz Tilleda. Kaiser 
        Heinrich VI. und Heinrich der Löwe beendeten hier den Streit zwischen 
        Welfen und Staufern. Nach 1250 war Tilleda nur noch Reichslehen mit adligen 
        Lehensherren und Rittern. Im 16. Jh. ging die ehemalige Pfalz in den Besitz 
        der Gemeinde Tilleda über, geriet in Vergessenheit, bis 1935  
        1939 und später 1958 - 1979 gezielte Ausgrabungen durch das Landesmuseum 
        für Vor- und Frühgeschichte Halle erfolgten  Heute das einzigartige Freilichtmuseum Heute ist die Königspfalz Tilleda ein in Deutschland einzigartiges Freilichtmuseum von 5,6 ha Größe, welches wichtige Aufschlüsse zur Pfalzenforschung liefert und einen anschaulichen Einblick in das Leben der Menschen im Mittelalter gewährt. Die Anlage bestand aus zwei Vorburgen und einer wesentlich kleineren Kernburg. Grundmauern von über 200 Gebäuden, darunter die der Kapelle mit dem Wohnturm des Königs, des Palas (in der Vorzeit mit Fußbodenheizung). Beeindruckende Toranlagen, Gruben-, Speicher-, Wach- und Handwerkerhäuser sowie Schutzmauern von 5 m Höhe und 2,50 m Stärke wurden ausgegraben und sind ganzjährig zu besichtigen. | 
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